Lateinamerika: Menschenrechte im Film


Lateinamerika: Menschenrechte im Film

Der Kampf um die Menschenrechte in Lateinamerika ist ein sehr altes Thema, das nahtlos von den Gräueltaten der spanischen Eroberer bis hin zu den Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert, z.B. in Argentinien und Chile, aber auch in Zentralamerika reicht.

Der Filmzyklus im Kino in der Reitschule versucht, diesen Bogen mit einigen Filmen nachzuzeichnen:

«También la lluvia» verknüpft die Geschichte eines kritischen Historiendramas zu Kolumbus blutiger Eroberung mit dem Kampf im bolivianischen Cochabamba im Jahr 2000 gegen die Privatisierung der Wasserversorgung.

«Nostalgia de la luz» ist ein essayistischer Dokumentarfilm, in dem der chilenische Regisseur Patricio Guzmán von einem zweifachen Blick in die Vergangenheit ausgeht: Zum einen sind da die Astronomen, die in der Atacama-Wüste in den Himmel blicken und den Ursprung des Universums erkunden, zum anderen die Frauen, die im Wüstensand um die Observatorien herum nach sterblichen Überresten ihrer Liebsten suchen, die Opfer der Militärdiktatur in Chile geworden sind. «Nostalgia de la luz» hat den Filmpreis für den besten europäischen Dokumentarfilmgewonnen.

Der animierte Dokumentarfilm «Pequeñas voces» gibt den Kleinsten – den Kindern – im Kolumbianischen Bürgerkrieg eine Stimme.

«LT 22 Radio La Colifata» wiederum gibt den sogenannten psychisch Kranken Menschen eine Stimme. Vorgestellt wird in diesem Dokumentarfilm das Radioprojekt von PsychiatriepatientInnen, Radio La Colifata in Buenos Aires, welches von Alfredo Oliveira 1991 ins Leben gerufen wurde. Im Laufe der Zeit gesellten sich zahlreiche Künstler zu dem allmählich enstandenen Netzwerk um das durchgeknallte Radio, allen voran Manu Chao, der auch die Filmmusik zu Carlos Larrondos Dokumentation beisteuerte.

Dieses Radio stellte auch die Initialzündung für viele ähnliche Projekte dar, zum Beispiel von Radio loco-motivo auf Radio Rabe. Am Donnerstag sind Radiomacher*innen von ‹loco-motivo› anwesend, und stellen ihr Projekt vor.