Das Kino in der Reitschule präsentiert: Iran - kurz und jung


Das Kino in der Reitschule präsentiert: Iran - kurz und jung

Immer wieder ist der Iran in den Medien, leider selten aus positiven Gründen. Atomkraft hier, Spionage da... Eskalation und Deeskalation – ein Anti- Schleierzwang-Marsch wartet auch noch um die Ecke! Donnie, Hassan, könnt ihr mich hören?
Doch wagt man den Sprung in die gerade vor 40 Jahren entstandene Islamische Republik, so fallen die IranerInnen völlig anders auf: durch ihre Lebensfreudigkeit, durch ihre endlose Neugierde. Und durch ihre Verzweiflung. Die Politik ist in aller Munde, kaum hat man ein paar Worte ausgetauscht – da braucht es nur offene Ohren. War die Lage besser unter dem Shah? Wieviele BürgerInnen stehen eigentlich hinter dem Regime? Ist bald ein Bürgerkrieg zu erwarten? Jede und jeder hat eine eigene Theorie zum aktuellen Stand und zum weiteren Schicksal des Landes. Wenig Einfluss haben die Wechselfälle der Geschichte hingegen auf den Stolz der Jahrtausende alten persischen Kultur.

Haben Sie gerade keinen Plan, Persien zu bereisen? Solche Einblicke erhalten Sie zum Glück auch an beiden Wochenenden unseres Oktoberzyklus zu jungen FilmemacherInnen aus dem Iran.
Durch ihre Kurzfilme zeigen sie, wie die iranische Jugend – insbesondere Frauen* – ihr Land erlebt, wie sie zu ihm steht oder sich davon befreit. So sehr die Auseinandersetzung mit dem Heimatland auch ein Merkmal des iranischen Kinos sein mag, sind die Wege vielfältig:
Subjektive Erzählungen (Shoot Me), gesellschaftliche Auseinandersetzungen (Kids of Tehran, Gaze<, Retouch, Manicure), Einblicke in die Erfahrung der Flucht (Cinderelinge, Il Silenzio, Lavashak) oder experimentellere Filme (Neda, She, Interview with a Dead Man, S, LovoGary)... Filme sind auch nicht der einzige Weg: Bereichert wird der Zyklus durch die Kunstausstellung(teliq) – Suspense der jungen Künstlerin Nasrin Amiri, welche die Hoffnungen, die auf die Auswanderung gesetzt werden, veranschaulicht und reflektiert, sowie durch die musikalische Atmosphäre von Ali Latif Shushtari, zwischen westlicher zeitgenössischer Musik und iranischen Inspirationen.