Der engagierte, etwas naive Jungregisseur Sebastián (Gael García Bernal) und sein Produzent Costa (Luis Tosar) wollen in der Umgebung der bolivianischen Provinzhauptstadt Cochabamba einen Historienfilm über Christoph Kolumbus aus Sicht der Kolonialisierten drehen. Der Film soll zeigen, wie es damals wirklich war, als die Spanier ankamen und die indigene Bevölkerung unterwarfen. Die Rollen der Indios werden vor Ort mit LaiendarstellerInnen besetzt; ihren Anführer spielt der unberechenbare Daniel (Juan Carlos Aduviri). Doch mitten in den Dreharbeiten wiederholt sich die Geschichte – 500 Jahre nach Kolumbus kommt es erneut zur Konfrontation. Diesmal geht es nicht um Gold, sondern um Trinkwasser, das die Regierung abstellt, um die Versorgung zu privatisieren. Die Folge sind Demonstrationen und soziale Unruhen, an denen sich Daniel an vorderster Front beteiligt. Als die Situation ausser Kontrolle gerät und die Gewalt eskaliert, droht das Filmprojekt zu scheitern.?Das ambitionierte Drama der spanischen Regisseurin Icíar Bollaín gewinnt seinen Reiz durch die spielerische Verknüpfung der verschiedenen Zeit- und Realitätsebenen. So werden etwa die Indios, die im Film im Film gerade noch von den Hunden der historischen Konquistadoren gehetzt wurden, Stunden später zu den ProtagonistInnen der Revolte von Cochabamba. Geschrieben hat diese Geschichte über koloniale Mythen und die Realität heutiger Auseinandersetzungen Paul Laverty, der zahlreiche Drehbücher für Ken Loach verfasste. Und so hat man denn auch immer wieder das Gefühl, dass der hintersinnige Film von Loachs Geist durchdrungen ist.
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