unikino präsentiert: Spielzeit / Zeitspiel


  Spielfilm von Akira Kurosawa, Japan, 1951, OV Jap/d, 88 Minuten

Rashomon

Zwei Erzählungen des Dichters Akutagawa Ryunosuke waren der Ausgangspunkt für Rashomon, einen der besten Filme der gesamten Filmgeschichte. Die eine liefert die Rahmenhandlung unter dem titelgebenden Rashomon, dem Südtor des alten Kyoto, die andere das Mark von Kurosawas Filmhandlung. Sie berichtet von einem Todschlag und dem darauffolgenden Prozess gegen den Banditen Tajomaru (Toshiro Mifune). Vor Gericht werden vier Aussagen gemacht die sich in wesentlichen Punkten widersprechen.

Gibt es überhaupt so etwas wie eine «objektive», von allen teilbare Empfindung von Hergängen oder erleben wir alle ein Geschehen so, wie es uns unter den jeweiligen Umständen gerade am besten passt? Akira Kurosawa versetzt das Publikum in die Rolle der Geschworenen und präsentiert die einzelnen Schilderungen des Tathergangs in Rückblenden. Jeder Tathergang wird damit gleichzeitig zur möglichen Wahrheit. In jedem Ablauf verhalten sich die Figuren anders. Gleichbleibend sind der Ort des Geschehens die drei Personen: ein stolzer Samurai, seine Frau und der Bandit.



Toshiro Mifune, Takashi Shimura, Masayuki Mori, Minoru Chiaki, Kichijiro Ueda, Noriko Honma