Das Unikino präsentiert: Dystopia


  Terry Gilliam, GB, 1985, OV Englisch d, 142 Minuten

Brazil

Sam Lowry (Jonathan Pryce) ist ein Tagträumer und nur ein kleines Zahnrad im Getriebe des kafkaesken Verwaltungsapparats in Terry Gilliams Kultfilm Brazil. Allein der wiederkehrende Traum von einer schönen blonden Frau, die von ihm gerettet wird, entführt Sam regelmäßig aus seinem monotonen Alltag. Eines Tages aber ändert sich alles: Beim Kopieren eines Dokuments verfängt sich eine Fliege in Sams Kopierer und verursacht einen Druckfehler mit tragischen Folgen. Der unschuldige Archibald Buttle wird fälschlicherweise des Terrorismus verdächtigt und kommt bei seiner Befragung ums Leben. Der tragische Held von Brazil besucht daraufhin die Witwe Buttles, wo er eine unwirkliche Begegnung hat: Die Frau seiner Träume steht plötzlich leibhaftig vor ihm. Sie taucht jedoch kurz darauf unter, da sie ebenfalls im Visier des Überwachungsstaates steht. Sam riskiert nun alles, um ihr zu helfen und lehnt sich zum ersten Mal gegen den in Brazil alles beherrschenden Bürokraten-apparat auf.

Die groteske Dystopie Brazil bedient sich diverser Stilmittel der schwarzen Komödie – die Einflüsse aus Giliams Zeit mit Monty Python sind unverkennbar, ebenso deutlich erscheinen Bezüge zu Georg Orwells Roman 1984 oder den Welten Kafkas.